©Yatri Niehaus

NOCKI…ein Flickwerk

Nockherstraße 27, 81541 München

©Yatri Niehaus

NOCKI…ein Flickwerk

Preisträger Hans Schaefers Preis 2013
Projekt
NOCKI…ein Flickwerk (Umbau und Ergänzung Herbergshaus am Nockherberg)
Architekt
Kristin Leonard und Lisa Hautum
Bauherr
Angelika & Martin Hautum

Am Fuße des Nockherbergs, im Münchener Stadtteil südliche Au, befinden sich noch wenige erhaltene, für diese Gegend so typische Herbergshäusl. An diesem steilen ehemaligen Isarhochufer gelegen, repräsentieren sich die meist 2-stöckigen Häusern zur Straße hin in unterschiedlichsten Formen und Farben. Steile, enge Treppen ziehen sich den Berg hoch und erschließen so die meist provisorischen, im Laufe der vielen Jahre ihrer Nutzung und Umnutzung angepassten Hinterhäuser. Die NOCKI ist ein Rückgebäude in dieser seltenen, einzigartigen, zusammen gestückelten, ensemblegeschützten Bebauung. 1890 als Schreinerwerkstatt erbaut, wurde sie im Laufe der Zeit zum Wohngebäude umgenutzt, angebaut und aufgestockt, bis sie, in Folge eines Brandes in den 90er Jahren, als leere Ruine, voller Geschichte, stehen blieb.

UM-, AN- UND WEITERBAUEN
Diese Tradition der alten Herbergshäusl sollte weiter geführt werden.
Der stark beschädigte Zustand der Ruine machte es nicht leicht ihre Schönheit zu erkennen. Doch die über 100 Jahre alten Gebäudeteile ließen keinen Zweifel – es musste möglichst viel erhalten bleiben!
Eine Betonfigur aus wärmedämmendem Sichtbeton webt sich nun in die Ruine. Sie erweitert das Gebäude um einen Raum in den Hang hinein und öffnet so die beiden ehemals getrennten Wohneinheiten für Licht, Luft und den Bewohner. Die Betonfigur ersetzt – wo es nicht mehr zu erhalten ging – stopft – wo Lücken zu finden sind – und säumt die Bestandswände mit einem umlaufenden Ringbalken. Sämtliche Installationen, die heutige Wohnbedürfnisse mit sich bringen, sind in ihr integriert. So ist die neue Skulptur nicht nur das statische, sondern auch das technische Rückgrat des Hauses.