Fotos: Eibe Sönnecken

Wohnhochhaus „Palladiumflat“ Groningen

Groningen

Fotos: Eibe Sönnecken

Wohnhochhaus „Palladiumflat“ Groningen

Preisträger Auszeichnung guter Bauten des BDA Mülheim an der Ruhr 2010 Anerkennungen
Projekt
Wohnhochhaus „Palladiumflat“ Groningen
Architekt
Johannes Kappler, Nürnberg

Juryvotum:

Das Projekt „Palladiumflat“ von Johannes Kappler ist Teil einer Wohnungsbaukampagne der Stadt Groningen für eine Randlage der Kernstadt. Das neue, innovative Wohnhochhaus wurde aus einem Bausystem von wenigen vorgefertigten Betonelementen gefügt und zeichnet sich durch ungewöhnliche Proportionen, aber vor allem durch neue Wohnungsgrundrisse mit ungewöhnlichen Raumqualitäten aus: die 37 Meter hohe, aber nur etwa 8,70 Meter tiefe Wohnscheibe ermöglicht nicht nur das Durchwohnen und großzügige, lichte Räume, sondern, bei gegebener Stützenfreiheit, extrem flexible, und veränderbare Grundrisse.

In einer sich schnell verändernden Gesellschaft mit Bedarf nach großer Flexibilität in den Lebensbedingungen stellt das Projekt einen hochinteressanten Beitrag zum Wohnungsbau da. Trotz der enormen Flächenwirkung der Scheibe versteht es der Preisträger, eine wohlproportionierte und sinnfällige Fassade auszubilden, gleichwohl bleiben noch Bedenken in der ähnlichen Ausprägung der Fassaden nach Nord und Süd.

Trotz guter Durchlüftung, grundsätzlich richtiger Ausrichtung des Gebäudes und einer Minimierung der Ost-West-Seiten, vermisst die Jury eine weitergehende Auseinandersetzung mit Fragen der Energieeffizienz, die aber möglicherweise der lokalen Baukultur geschuldet ist. Dem Entwurfs-Verfasser gelingt es nach Auffassung der Jury anscheinend mit Leichtigkeit, Kosteneffizienz, Stimmigkeit der projektimmanenten Struktur wie auch Sinnfälligkeit vom Detail bis zur städtebaulichen Haltung zusammenzuführen.