© Thilo Rohländer

KTE Rechenacker

Rechenacker 77, 46049 Oberhausen

© Thilo Rohländer

KTE Rechenacker

Preisträger Architekturpreis Rechter Niederrhein 2023 Auszeichnung
Projekt
KTE Rechenacker
Architekt
DRATZ Architektur&Städtebau
Bauherr
SBO – Service Betriebe Oberhausen

© Thilo Rohländer
© Thilo Rohländer
Thilo Rohländer

 

Der Neubau der Kita als Ergänzung des Ensembles der Bildungslandschaft mit angrenzender Grundschule sowie bestehender Kita ordnet die räumliche Situation grundsätzlich neu und schafft eine überzeugende Neukonfiguration. Die bewusste städtebauliche Setzung des Kita-Riegels überzeugt durch ihre für die Nutzer:innen klar erkennbaren Zuordnungen.
Nach Süden ermöglicht der Riegel einen funktional sinnvollen und räumlich attraktiven Bezug zu den Bestandsbauten und dem Freiraum der bestehenden Kita. Somit entsteht eine gelungene Einheit unterschiedlicher Bauten. Nach Norden erfolgt eine klare Abtrennung zur Grundschule mit Durchblicken in den zukünftigen Lebensabschnitt der Kinder.

Durch den versierten und wohldosierten Einsatz tradierter architektonischer Mittel wie Raumzonierung, Gliederung, Farbigkeit und Materialwirkung entsteht ein selbstverständliches Gebäude und ein in besonderem Maße kindgerechter Ort. Die Plastizität in der Fassadenwirkung wird durch die sorgfältige Ausformulierung der Fassadenöffnungen gestärkt, so zum Beispiel in der gestaffelten Eingangslaibung oder durch die niedrig angeordneten Fenster, welche auf die Perspektive der Kinder als Hauptnutzungsgruppe verweisen und den bewussten Bruch mit Sehgewohnheiten wagen.

Die homogene Fügung des Mauerwerks mit in Steinfarbe pigmentierten Fugen stärkt diesen kompositorischen Ansatz. Das Material des Backsteins, das nicht zuletzt auf eine lange Tradition im Ruhrgebiet und am Niederrhein zurückblicken kann, wird im Inneren durch Holzeinbauten ergänzt, die eine wohlige und kindgerechte Atmosphäre erzeugen. Gleichwohl wird als Wermutstropfen erkannt, dass die Innenraum- und auch die Außenraumgestaltung nicht in der zu erwartenden Qualität wie das Gebäude selbst realisiert wurde. Hier wird die Schnittstellenproblematik bei nur Teilbeauftragungen deutlich.

Das Projekt ist ein sehr positives Beispiel für die Weiterentwicklung bestehender Ensembles von Bildungsinfrastruktur.